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Klimaneutralität: Weg voller Skepsis

04 / Juli / 2023

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Heimische Unternehmen wollen klimaneutral werden – aber wie?
VON HARTMUT DAMSCHEN - 22. Juni 2023, Lüdenscheider Nachrichten / Herscheid

Herscheid – Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Dazu hat sich die Bundesregierung per Gesetz verpflichtet. Das betrifft Private ebenso wie Unternehmen. Doch gerade heimische, energieintensive Firmen werden dadurch vor große Herausforderungen gestellt. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Initiative „Nachhaltige Wirtschaft MK (Nawi MK)“ wurde eines besonders deutlich: Die heimischen Unternehmen wollen klimaneutral werden, doch bei manchen herrscht noch große Skepsis ob des zu beschreitenden Weges dorthin – nicht zuletzt und besonders wegen der Rahmenbedingungen, die die Politik setze.

Zahlreiche Unternehmen aus der heimischen Region waren von den Klimaschutzbeauftragten Simon Mai (für Herscheid und Neuenrade) und Eric Ludewig (Plettenberg und Meinerzhagen) eingeladen worden. Es ging um einen Erfahrungsaustausch, um Vernetzung, aber auch um die Diskussion über Probleme auf dem Weg zur Klimaneutralität. Gastgeber war die Firma Gustav Alberts in Herscheid.

Mehr als 30 Interessierte waren zum ersten Austausch gekommen. Herscheids Bürgermeister Uwe Schmalenbach freute sich bei der Begrüßung über die rege Beteiligung und unterstrich, wie auch der Gastgeber Alexander Alberts, die Wichtigkeit schnellen Handelns, wenn die Klimaneutralität 2045 erreichbar bleiben soll. Und dieses Ziel wird von vielen heimischen Unternehmern mit viel Skepsis bedacht, während andere schon einige effektive Maßnahmen ergriffen haben wollen.

Ein Teilnehmer befürchtete: „So lange subventioniert wird, geht das. Doch wenn die Subventionen auslaufen, kommen die Dinger vom Dach.“ Damit waren wohl die PV-Anlagen gemeint.

Bemängelt wurden ebenso die angeblich langen Reaktionszeiten auf die Genehmigung von Anträgen. Da kommt wohl auch der Personalmangel, der überall festzustellen ist, zum Tragen.

Ein Teilnehmer vermisst einen Leitfaden, an dem man sich durch den Dschungel an Möglichkeiten durchhangeln kann: „Ein Kreuzchen ist schnell verkehrt gesetzt und kann fatale Folgen haben.“

Auch hier könnte die Initiative „Nawi MK“ in Zukunft helfen. Eric Ludewig erklärte das Ziel der Initiative so: „Wir wollen den übergeordneten Austausch zu den oft sehr komplexen betrieblichen Umwelt- und Klimathemen wie CO2-Bilanzierung, betriebliches Abfall- oder Mobilitätsmanagement fördern.“

Simon Mai ergänzte: „Allein die Möglichkeit, sich zielorientiert austauschen und eine gemeinsame Plattform nutzen zu können – und das branchen- und größenübergreifend –, gibt oft wichtige Impulse, mit denen man neue Wege entwickeln und etablieren kann. Das haben wir in der Vergangenheit schon oft erlebt und das ist eines unserer wesentlichen Anliegen.“

Notwendig sei es anfangs zu wissen, welche CO2-Bilanz das jeweilige Unternehmen unter dem Strich hat. Artjom Hahn von der Effizienz-Agentur NRW stellte hierzu das ecocockpit vor, ein frei verfügbares Tool, mit dem auch beispielsweise zusätzlich der CO2-Fußabdruck eines Produktes abgeleitet werden kann.
Marcel Krings von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung für Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis (GWS-MK) beschrieb Angebote, Projekte und Initiativen für mehr Nachhaltigkeit.

Die Starkregenfälle von 2008 und 2021 sind noch immer präsent und ihre Folgen waren regional verheerend. Durch die Änderung des Weltklimas und der damit verbundenen immer gravierender werdenden Katastrophen muss in den Unternehmen, aber auch im privaten Bereich, zunehmend gegen erwartbare Folgen von Starkregen Vorsorge getrieben werden.

Wasser, zu viel oder zu wenig, war das vorrangige Thema von Petra Schaller, der Klimaschutzbeauftragten des Märkischen Kreises. Sie berichtete von Schadensfällen der Vergangenheit, aber auch von Maßnahmen, die gegen die Starkregenfälle ergriffen worden seien und auch Erfolge gebracht hätten.

Eine interessante Aussicht hatte Schaller im Gepäck: Zum 2. Januar 2024 wird eine Simulationssoftware mit dem Zugang für alle zur Verfügung stehen. Über diese Software, die die Topografie der gesuchten Region zeigt, könne man als Nutzer die Entwicklung von Wasserständen bei bestimmten Regenmengen anzeigen. So ließen sich Vorsichtsmaßnahmen früh genug ergreifen. Ihre Bemerkung dazu: „Sandsäcke sind nicht mehr die probaten Hilfsmittel unserer Zeit.


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